St. Martin 2020 in Sonsbeck: einmal anders

Wegen der Corona-Pandemie musste der große St.-Martins-Zug in Sonsbeck leider in diesem Jahr ausfallen. Besonders schade ist dies für den St-Martins-Verein Sonsbeck e.V., weil der Zug in diesem Jahr zum 75-igsten Mal nach dem Krieg hätte stattfinden sollen.

Der Vorstand und die Mitglieder des Vereins haben deshalb schon früh überlegt, wie wir den Sonsbecker Kindern und Senioren eine Freude mit einem alternativem St.-Martin Programm bereiten können.

So ist die Idee entstanden, das St.-Martin mit seinen Pagen, die Kinder der drei Kindergärten und die Grundschulkinder besucht. Gleichzeitig haben wir dann auch beschlossen, die „Außengruppe des HPH im Hause Zur Licht“ und die Bewohner des Altenheimes „St. Gerebernus“ zu besuchen. Zusätzlich hat sich dann ergeben, dass auch die Kinder der neuen privaten Realschule unseren Besuch wünschten. Selbstverständlich sind wir diesem Wunsch gerne nachgekommen.

Weiterhin wurde beschlossen, dass in diesem Jahr keine Haussammlung durchgeführt wird. Den Kindern und den Senioren konnten so leider auch keine Martinstüten ausgehändigt werden. Wir haben uns aber besonders über einige Spenden von Sonsbecker Bürgern und von anderen Vereinen gefreut. So konnten wir in Verbindung mit unseren eigenen Rücklagen allen 700 Kindern und den Senioren im Altenheim hygienisch verpackte Weckmänner finanzieren und übergeben. Des Weiteren erhielten wir eine Sachspende von ca. 700 Mandarinen, sodass auch diese zusätzlich allen Kindern ausgehändigt werden konnten.

Bei schönem Wetter besuchte St. Martin mit seinen 2 Pagen vom Vorstand am Donnerstag, 12.11.20 um 9.00 Uhr den kath. Kindergarten in der ehemaligen Gesamtschule zusammen mit den Realschulkindern auf dem Schulhof. Leuchtende Kinderaugen strahlten uns mit St.-Martin-Liedern entgegen. St. Martin hielt eine kurze Ansprache und verteilte die Weckmänner an die Realschulkinder. Ein Weckmann mit Mandarine erhielt symbolisch für alle Kinder die Leiterin Frau Michalik. Weiter ging es in den Garten zum kath. Kindergarten, wo die anderen 2 Gruppen schon auf uns mit St.-Martins-Liedern warteten. Auch hier erhielt Frau Michalik symbolisch für alle Kinder einen Weckmann und eine Mandarine.

Um 10.00 Uhr sind wir dann im AWO-Kindergarten angekommen. Auch dort wurden wir herzlich empfangen. Bei St.-Martins-Liedern wurde die Bettler-Szene mit Mantelteilung von zwei Kindern nachgespielt. Der kleine St.-Martin ritt mit seinem Stoffpferd zum Bettler und teilte seinen Mantel mit seinem Holzschwert. Nach einem weiteren St.Martins-Lied und kurzer Ansprache vom St.-Martin wurde der Leiterin Frau Grandits auch symbolisch für alle Kinder ein Weckmann und Mandarine ausgehändigt. Einige Kinder hatten für St.-Martin Bilder gemalt, die von Frau Grandits abschließend an St.-Martin übergeben wurden.

Weiter ging es zum DRK-Kindergarten, Zur Licht. Die Leiterin, Frau Kemper holte uns mit je einem Kind aus jeder Gruppe am Eingang ab. Alle Kinder warteten schon gespannt und empfingen uns, begleitet von Gitarrenmusik, mit laut singenden St.-Martins-Liedern. Auch hier hielt St.-Martin eine kurze Ansprache. Ein Junge war besonders an das Schwert interessiert und fragte ob es echt sei, weil er auch ein Schwert habe, was allerdings aus Plastik sei. St. Martin zog sein echtes Schwert, zeigte es dem Jungen, der sichtlich davon beeindruckt war. Danach erhielt jedes Kind persönlich vom St.-Martin den Weckmann mit Mandarine. Mit einem weiteren St.-Marins-Lied wurden wir dann verabschiedet.

An dem darauffolgenden Tag, Freitag, 13.11. hatten wir uns zum Besuch in der Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule um 10 Uhr angemeldet. Obwohl dies ein besonderer Tag für Abergläubische ist, haben wir uns davon nicht beeindrucken lassen und sind bei strahlendem Sonnenschein zum Schulhof der Grundschule gekommen. Die Grundschulkinder warteten schon und empfingen uns mit ihren selbst gebastelten Laternen in einem großen Kreis. Entsprechend den Hygienevorschriften mit entsprechendem Abstand und Mundschutz hatten sich die Kinder Jahrgangsweise aufgestellt. Wir konnten so innerhalb des Kreises herumgehen, sodass die Kinder den St. Martin ganz nahe vor sich hatten. Dieses Prozedere haben wir bei jedem Jahrgang vier Mal wiederholt. Leider durften die Kinder wegen der Hygienevorschriften keine St.-Martins-Lieder singen. Trotzdem war es eine schöne Atmosphäre, zumal der Bauhof der Gemeinde die alte Wappenfackel über dem Eingang der OGS-Räume aufgebaut hatte und auch alle Klassenfackeln am Rand des Kreises aufgestellt waren.

St.-Martin begrüßte die einzelnen Jahrgänge mit einer kurzen Ansprache und fragte die Kinder, wer und was St.-Martin früher gemacht hat. Die Kinder kannten alle die Geschichte und konnten die Fragen fast alle beantworten. Ein Kind sagte, es kenne die Geschichte nicht, weil es dem islamischen Glauben angehöre. St. Martin meinte darauf, dass das nicht so schlimm sei.

Alle Kinder konnten sich jeweils zum Abschluss je einen Weckmann und eine Mandarine aus den Körben nehmen um danach wieder schnell in die jeweilige Klasse zum Unterricht zu laufen.

Besonders gefreut haben wir uns, dass der Bürgermeister, Herr Schmidt zur Grundschule gekommen war und sich persönlich beim St. Martin und dem Vorstand für die besonderen Aktivitäten in diesem Jahr bedankt hat.

Danach sind wir zum „HPH Zur Licht“ gelaufen. St. Martin hat auch dort die schon auf uns wartenden Menschen draußen im Garten herzlich begrüßt. Die Freude der behinderten Menschen konnten wir aus den Augen ablesen, als sie mit je einen Weckmann und Mandarinen beschenkt wurden.

Abschließend gegen 12.00 Uhr wurden wir dann in den mit Laternen und Lichterketten geschmückten Garten des „St.-Gerebernus Altenheimes“ am Dassendaler Weg empfangen. Einige ältere Menschen warteten sogar draußen im Garten auf uns. Weitere Senioren begrüßten uns von den offenen Fenstern mit St.-Martins-Lieder. St.-Martin begrüßte die sichtlich beeindruckten Senioren. Sie freuten sich sehr, dass St.-Martin trotz Corona eine Besuchsmöglichkeit gefunden hat und wünschten sich sehr, wenn der St.-Martin im nächsten Jahr wieder ins Haus kommen darf.

Natürlich erhält auch jeder Bewohner einen Weckmann, der zum Nachmittagskaffee gegessen werden soll. Aber vorher bekommen die Bewohner zur Aufwärmung jetzt erst mal ein Schnäpsken lt. Aussage von Frau Schulte.

Sehr zur Freude, teilte uns Frau Schulte und Frau Ries-Dörrer mit, dass die vielen schönen Fackeln, die in den Bäumen hingen und den Garten des Altenheimes an dem sing-point ausschmücken, von den Kindern der privaten Realschule Sonsbeck zur Verfügung gestellt wurden.

Danach wurden wir von Frau Schulte verabschiedet und hoffen alle, dass wir im nächsten Jahr am Samstag, 13.11.2021 wieder einen normalen St.-Martin-Zug mit Besuch im Altenheim durchführen können.

Johannes Jansen
Vorsitzender

Bilder von den Besuchen an Kindergärten, Schulen und Seniorenwohnheim

Impressionen vom Corona-St-Martinsfest 2020