Martin von Tours wurde im Jahr 316 n. Chr. im heutigen Ungarn als Sohn eines römischen Hauptmanns geboren. Schon in seiner Jugend wurde sein Herz vom Evangelium ergriffen. Er diente wie sein Vater als Soldat und wurde wegen seiner Zuverlässigkeit bald Führer einer Truppe in Gallien. An einem eisigen Wintertag, als er nach Amiens ritt, sah er an der Stadtmauer einen Bettler, der vor Kälte zitterte und ihn um eine milde Gabe anflehte. Martins Geldbeutel war leer. Da zog er sein Schwert, zerteilte seinen weiten Reitermantel und gab die eine Hälfte dem Frierenden.
In der Nacht, so wird erzählt, vernahm er im Traum die Stimme Jesu:
„Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Wenige Jahre später wurde Martin zum Bischof von Tours gewählt. Er änderte seine bescheidene Lebensweise nicht, sondern half weiter vielen armen Menschen.
Der Tod erreichte Martin auf einer seiner Seelsorgereisen am 8. November 397 im Alter von etwa 81 Jahren (!)
Er wurde am 11. November in Tours unter enormer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.
Nicht wie sonst üblich der Todestag, sondern der Tag der Beisetzung Martins in Tours wurde schon bald in der Kirche als hoher Festtag begangen.
Wenn im November die Sonsbecker Kinder mit ihren Fackeln (Laternen) an die Legende des heiligen Martin erinnern, bleibt sein Beispiel für Kinder und Erwachsene eine freundliche Einladung zum Teilen mit den Menschen, die in Not sind.
(nach: Neukirchener Kalender, Blatt zum 4. Januar 2005)